Verbrauchskosten der Infrarotheizung im Vergleich zu anderen Heizsystemen - Wie die Verbraucherzentrale den Verbrauch von Infrarotheizungen schlecht rechnet

Die nachfolgende Grafik verbreitet die Verbraucherzentrale im Internet, um vor den angeblich hohen Kosten einer Infrarotheizung zu warnen. Wir haben uns die Angaben mal genauer angeschaut, und staunen nicht schlecht, wie viele Falschinformationen die Verbraucherzentrale verbreitet, die sich sehr einfach widerlegen lassen und damit der Glaubwürdigkeit der Verbraucherzentralen massiv schadet.

Heizkosten lauf Verbraucherzentrale auf 15 Jahre

Diese plakative Grafik stammt von folgender Seite:

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/heizen-und-warmwasser/infrarotheizung-kaufen-lohnt-sich-das-10890

Update: Mittlerweile gibt es diese Grafik auf der Seite der Verbraucherzentrale nicht mehr. Auch die durchweg negative Meinung zu Infrarotheizungen hat sich dort grundlegend geändert, wie auf der verlinkten Seite nachzulesen. Wir belassen diesen Beitrag trotzdem wie bisher, da die negativen Meinungen zum Thema Infrarotheizungen noch immer weit verbreitet sind, und vor allem auf falschen Grundannahmen beruhen.

Analysieren wir erstmal die Werte der oberen Grafik, denn darauf basiert die gesamte Argumentationskette der Verbraucherzentralen.

Die Grafik zeigt die Kosten der Infrarotheizung den Kosten für eine Brennwertheizung auf die Laufzeit von 15 Jahren und aufgesplittet nach einmaligen Investitionskosten, laufen Betriebskosten und sonstigen Kosten gegenübergestellt.

Zugrunde gelegt wird eine Wohnung oder ein Haus mit einer beheizten Fläche von 120 m² und einem Heizbedarf von 90 Watt pro m². Je nach Dämmsituation des Hauses halten wir die 90 Watt / m² zwar für etwas hoch gegriffen, aber da die Verbraucherzentrale keine weiteren Angaben zu dem Objekt macht, nehmen wir gerne auch diesen Wert als gegeben hin, und rechnen mit diesem Wert.

Bei 120 m² und einem Heizbedarf von 90 Watt / m² kämen wir also auf einen Heizbedarf von 10.800 Watt für das gesamte Objekt. Diese 10.800 Watt will die Verbraucherzentrale mit vier (!) Heizgeräten a 200 Euro abdecken?! Das würde bedeuten, jedes Heizelement müsste eine Heizleistung von 2.700 Watt haben, und wir hätten somit auch nur 4 Räume in dem ganzen Objekt. Und ein solches Heizelement soll es dann für 200 Euro geben? Da meint es die Verbraucherzentrale wirklich zu gut mit unserer Branche. Es gibt sicherlich Infrarotheizelemente mit 2.700 Watt - dies sind dann aber entweder Hochtemperatur-Infrarotstrahler, die nur für die Beheizung von Hallen gedacht sind, oder Infrarot-Heizstrahler, die rötlich leuchten und für Außenbereiche oder bestenfalls noch gelegentlich genutzte Wintergärten gedacht sind - nicht aber für die permanente Beheizung von Wohnräumen.

Unsere größten Infrarotheizungen für Wohnräume haben 1.400 Watt - und die sind mit einem Maß von 150 x 75 cm (Elbotherm Standard 1400 Watt), bzw. 200 x 80 cm (Glasheizung Nomic Standard 1400 Watt) schon ziemlich groß. Für die doppelte Leistung müssten diese Heizungen auch doppelt so groß sein - und das ist für 200 Euro nicht machbar.

Unsere Preis-/Leistungstechnisch günstigste Infrarotheizung ist die ecosun Budget mit 700 Watt für 199 Euro. Bei einem Bedarf von 10.800 Watt bräuchten wir hiervon knapp 16 Geräte womit wir bei Kosten von 3.184 Euro wären. Nehmen wir dieses Modell eine Nummer größer mit 1.000 Watt (ecosun Budget 1000), wären wir bei 11 Heizungen a 299 Euro bei 3.289 Euro. Und dann dürfen wir die Steuerung der Heizungen über Thermostate nicht vergessen. Selbst wenn wir hier die günstigste Variante nehmen, kommen da ein paar Hundert Euro zusammen.

Zusammenfassend müssen wir hier also mit Investitionskosten von zumindest 4.000 Euro rechnen, damit wir realistisch rechnen - also fünf Mal so viel, wie von der Verbraucherzentrale angegeben!

Dem gegenüber stehen 21.000 Euro Investitionskosten für den Brennwertkessel. Um hier einen 1:1 Vergleich zu haben, müssten in diesen 21.000 Euro folgende Kosten enthalten sein:

  • Heizkessel
  • Verrohrung durch das ganze Haus
  • Heizkörper
  • Schornstein
  • Gasanschluss an das Haus

Hier halte ich auch die 21.000 Euro für sehr tief angesetzt, und von Kunden, die von Nachtspeicherheizungen auf ein neues Heizsystem umsteigen wollten wissen wir, dass hier schnell weit höhere Kosten entstehen, wenn diese ganze Infrastruktur (Verrohrung, Gasanschluss, Schornstein) erst geschaffen werden muss. Aber belassen wir es gerne bei den 21.000 Euro - bei den Investitionskosten für die Infrarotheizung haben wir schließlich auch keine Stromkabel und den Elektriker mit eingerechnet.

Nun kommen die Verbrauchskosten auf 15 Jahre, und da wird es richtig haarsträubend. Die Verbraucherzentrale rechnet hier wie folgt:

10.800 Watt haben wir als Gesamtleistung für das Objekt. Das entspricht also einem Stromverbrauch von 10,8 kWh pro Stunde, wenn alle Heizungen laufen. Nun behauptet die Verbraucherzentrale, alle Heizungen würden 8 Stunden am Tag laufen und das 213 Tage im Jahr… Auf 15 Jahre sieht die Rechnung dann wie folgt aus:

10,8 kWh x 8 Stunden x 213 Tage x 15 Jahre = 276.048 kWh in 15 Jahren.

Angenommen wird dann ein Strompreis von 26 Cent pro kWh:

276.048 kWh x 0,26 Euro = 71.772,48 Euro für 15 Jahre

So die Rechnung der Verbraucherzentrale. Und die ist einfach falsch. Man kann doch nicht kalkulieren, dass selbst in der Übergangszeit die Heizungen trotzdem 8 Stunden am Tag laufen! Das kommt selbst dann nicht hin, wenn man versucht hier einen Mittelwert zu bilden.

Für die Berechnung der zu erwartenden Kosten kalkulieren wir mit einem Verbrauch von 60 - 80 kWh pro m² im Jahr. Dies basiert auf unseren Erfahrungswerten von 12 Jahren und wird bestätigt durch diverse Untersuchungen, wie der bereits im ersten Teil erwähnten RWE Studie.

Rechnen wir also gerne mit dem hohen Verbrauch von 80 kWh pro m² im Jahr, ergibt sich folgende Rechnung:

80 kWh x 120 m² x 15 Jahre = 144.000 kWh

Dies multiplizieren wir wieder mit dem Strompreis von 26 Cent pro kWh:

144.000 kWh x 0,26 Euro = 37.440 Euro

Realistisch ist also die Hälfte der von der Verbraucherzentrale angegebenen Kosten. Und es ginge sogar noch günstiger - wenn wir einen Wärmestromtarif zu Grunde legen, den es laut Verbraucherzentrale für die Infrarotheizung überhaupt nicht gibt. Hier liegt der Strompreis im Schnitt dann bei 20 Cent pro kWh, was somit Kosten bedeuten würde von:

144.000 kWh x 0,20 Euro = 28.800 Euro - somit in 15 Jahren fast 10.000 Euro gegenüber dem Haushaltsstromtarif gespart

Schauen wir auf die Verbrauchskosten beim Gas, sehen wir hier 20.700 Euro auf 15 Jahre. Im Verbrauch scheint die Gasheizung also in der Tat günstiger zu sein.

Auch hier rechnen wir wieder nach - aber nicht wie die Verbraucherzentrale mit Anzahl an Heiztagen, sondern mit dem Verbrauch pro m² im Jahr: wird mit Gas nur geheizt gilt ein durchschnittlicher Verbrauch von 14 m³ pro m² im Jahr (Quelle: http://www.energiesparen-im-haushalt.de/energie/bauen-und-modernisieren/modernisierung-haus/heizung-modernisieren/heizungsanlage-erneuern/gasheizung-erneuern/durchschnittlicher-gasverbrauch.html)

Die Verbraucherzentrale geht von einem Gaspreis von 8 Cent / kWh aus. Der Energiegehalt von 1 m³ Gas beträgt zwischen 8 - 11 kWh. Wir rechnen also mit 10 kWh pro 1 m³ was bedeutet, dass 1 m³ Gas 0,80 Euro kostet:

14 m³ (pro m² im Jahr) x 0,80 Euro (Gaspreis pro m³) x 120 m² x 15 Jahre = 20.160 Euro

Das entspricht also fast genau dem angegebenen Wert von 20.700 Euro, den die Verbraucherzentrale darstellt. Wir haben in unserer Berechnung aber nicht mit Heiztagen gerechnet, wie es die Verbraucherzentrale gemacht hat, sondern mit dem durchschnittlichen Verbrauch pro m² im Jahr - wie auch bei den Infrarotheizungen.

Bei der Brennwertheizung kommen in der Laufzeit noch 750 Euro Schornsteinfegerkosten hinzu, was jährlichen Kosten von 50 Euro entspräche. Das kommt gut hin.

Bei den Wartungskosten bin ich hingegen skeptisch, dass die 2.250 Euro ausreichen, denn wenn mal was kaputt geht, kann die Reparatur auch schnell teuer werden. Aber belassen wir es bei den 2.250 Euro. Die 44.700 Euro auf 15 Jahre sind für die Brennwertheizung also durchaus realistisch, wenn die Investitionskosten tatsächlich so gering sind, und die Heizung nicht kaputt geht.

Bei der Infrarotheizung fallen natürlich keine weiteren Wartungs- oder gar Schornsteinfegerkosten an, weshalb wir hier nur Investitionskosten und Verbrauchskosten für die 15 Jahre berücksichtigen müssen. Und hierfür nehmen wir jetzt die von uns berechneten Werte. Dann kommen wir auf:

Investitionskosten: 4.000 Euro
Verbrauchskosten (Haushaltsstrom): 37.440 Euro
Gesamt auf 15 Jahre: 41.440 Euro

Oder

Investitionskosten: 4.000 Euro
Verbrauchskosten (Wärmestrom): 28.800 Euro
Gesamt auf 15 Jahre: 32.800 Euro

Und siehe da: selbst mit dem teureren Haushaltsstrom ist die Infrarotheizung auf 15 Jahre gerechnet, günstiger als die von der Verbraucherzentrale favorisierte Brennwertheizung! Und im Gegensatz zu den Verbraucherzentralen können wir den Verbrauch der Infrarotheizung belegen - die Verbraucherzentrale stellt hier einfach eine Behauptung auf, ohne jegliche Quellenangaben oder Belege zu liefern!

Auf dieser nachweislich falschen Kalkulation beruht die gesamte Argumentation der Verbraucherzentrale gegen die Infrarotheizung. Es wurden bereits Gespräche mit den Verbraucherzentralen geführt, auf die falschen Angaben in der Berechnung hingewiesen, Belege und Studien vorgelegt, die die Aussagen der Verbraucherzentralen widerlegen. Nichts davon wird von der Verbraucherzentrale akzeptiert und man wird auch weiterhin seine Kunden in der Art und Weise wie bisher beraten. Damit vorenthalten die Verbraucherzentralen ihren Kunden ein günstiges und ökologisches Heizsystem und verstoßen damit gegen Ihre eigene Satzung, weil sie nicht systemoffen und unabhängig beraten.

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