Die Heizungsreform - ab 2024 nur noch Heizungen mit 65% Anteil erneuerbaren Energien

Bereits 2024 soll der Einbau von neuen Öl- und Gasheizungen in Deutschland verboten werden. So zumindest der aktuelle Plan der Bundesregierung. Das bedeutet aber nicht, dass Besitzer einer solchen Heizung bereits 2024 umrüsten müssen, denn Bestandsanlagen können zumindest so lange weiter betrieben werden, wie sie die Schadstoffgrenzen einhalten. Es sei denn, die Heizungsanlage ist älter als 30 Jahre, denn dann muss sie modernisiert werden. Diese Pflicht ist allerdings nicht neu, sondern besteht schon lange.

Keine Eile von Nöten?

Grundsätzlich nein, denn bestehende Heizungsanlagen haben Bestandsschutz. Das Problem ist aber, dass 70% der Öl- und 60% der Gasheizungen in Deutschland bereits älter als 20 Jahre sind (1). Bereits nach 15 Jahren gilt der Heizkessel allerdings als ineffizient und hat einen zu hohen Verbrauch. Auch sollte man mit der Modernisierung nicht all zu lange warten, denn die aktuelle Situation zeigt, dass die Heizungsunternehmen derzeit voll ausgelastet sind und Wartezeiten von vielen Monaten bestehen. Zudem kann eine Modernisierung der Heizungsanlage bei den gestiegenen Heizkosten für Einsparungen bei den Verbrauchskosten sorgen, und so langfristig das Portemonnaie entlasten.

Was darf in Zukunft verbaut werden?

Der Plan der Bundesregierung sieht vor, dass ab 2024 nur noch Heizungsanlagen verbaut werden, die mindestens zu 65% aus erneuerbaren Energien betrieben werden. Favorisiert wird hier die Wärmepumpe, die es in verschiedenen Ausführungen gibt. In den meisten Fällen kommt eine Luft Wärmepumpe zum Einsatz. Aber so schön das Versprechen der Hersteller auch ist, dass man einen Wirkungsgrad von bis zu 1 : 4 mit der Wärmepumpe erreichen kann, also für einen Teil Energie bis zu vier Teile Wärme bekommt, so haben diese Systeme aber auch diverse Nachteile.

Wärmepumpe

Soll das Ihre neue Heizung sein? (© Adobe Stock 517550044)

Infrarotheizung

Oder wie wäre es mit einer Infrarotheizung? (© infranomic)

Welche weiteren Alternativen gibt es?

Wie schon gesagt, müssen neu verbaute Heizungsanlagen Ihre Energie zu min. 65% aus erneuerbaren Energien beziehen. Das engt die Auswahl sehr ein. Aber es gib Alternativen zu Wärmepumpenheizungen.

Hybridheizungen

Hier wird zusätzlich zur Gasheizung eine Solarthermieanlage auf das Dach gesetzt. Hierin wird das Wasser, dass durch diese Anlage läuft durch die Sonnenstrahlung erwärmt, wodurch die Gasheizung weniger arbeiten muss und damit auch weniger verbraucht. Der Platz für die Solarthermieanlage nimmt ihnen allerdings auch Platz auf dem Dach, wo Sie eine Fotovoltaikanlage zur Stromproduktion installieren könnten.

Stromdirektheizungen

Mit dem richtigen Stromtarif kommen bis zu 100% des Stroms aus erneuerbaren Quellen. Somit sind auch Stromdirektheizungen weiterhin erlaubt. Stromdirektheizungen sind - wie der Name schon sagt - Heizungen, die den Strom direkt in Wärme umwandeln. Ein klassisches Beispiel ist der Heizlüfter. Das Problem hierbei: Strom ist weitaus teurer als Öl und Gas, womit das Heizen mit Strom viel zu teuer ist. Es sei denn:

Hier muss ich ein wenig ausholen: herkömmliche Heizungen sind so gebaut, dass die Raumluft durch warme Heizungsrippen „gesogen“ wird und sich dadurch erwärmt. Dadurch steigt die Wärme nach oben und von unten wird neue kalte Luft angesaugt. Und hier habe ich bereits das erste Problem: ich will die Wärme unten im Raum haben, und so muss ich heizen, heizen und nochmal heizen, bis die Wärme auch bei mir ankommt. Unter der Decke sind dann inzwischen 25 Grad, während am Boden immer noch nur 17 Grad sind - damit ich auf dem Sofa angenehme 21 Grad habe.

Hinzu kommt, dass Luft auf Grund seiner geringen Dichte ein sehr schlechter Wärmespeicher ist. Sie muss also permanent erwärmt werden, weil sonst der Raum schnell wieder auskühlt. Somit habe ich einen hohen Energiebedarf, der das Heizen teuer macht. Bei Öl und Gas war das bisher kein Problem, da diese Brennstoffe vergleichsweise günstig waren. Mit Strom war das aber schon immer problematisch.

Also besser keine Stromdirektheizung?

Doch, aber nicht nach dem herkömmlichen Prinzip der Konvektion. Denn mit Strom kann man nicht nur einen Heizlüfter, einen Nachtspeicherofen oder eine Fußbodenheizung betreiben, sondern auch: Infrarotheizungen. Wie genau die funktionieren haben wir hier zusammengefasst: Wie funktionieren Infrarotheizungen?

In der Kurzfassung: die Infrarotstrahlung der Infrarotheizung erwärmt die Raumhülle. Diese kann die Wärme wesentlich länger speichern und gibt sie langsam an die im Raum enthaltene Luft ab. Dadurch, dass die Raumhülle als Ganzes erwärmt wird, erwärmt sich also die darin enthaltene Luft – und das wesentlich gleichmäßiger, so dass ich am Boden fast die gleiche Temperatur habe, wie unter der Decke. Zusammengefasst bedeutet das:

  • Die Raumhülle speichert die Wärme = die Wärme hält sich länger und ich muss weniger heizen
  • Die Wärme ist gleichmäßiger Verteilt = eine Wohlfühltemperatur stellt sich bereits bei niedrigeren Raumtemperaturen ein

Das führt dazu, dass ich durch eine solche Strahlungsheizung wesentlich weniger Energie verbrauche, als mit herkömmlichen Heizungen. So ist die Infrarotheizung bei den Verbrauchskosten vergleichbar mit den Kosten bei anderen Heizsystemen.

Sie kommt allerdings nicht an die Sparsamkeit einer Wärmepumpe heran, denn die arbeitet bekanntlich im Optimalfall mit einem Wirkungsgrad von 1 : 4 - auch wenn Sie eine reine Konvektionsheizung mit den zuvor genannten Nachteilen ist.

Also doch lieber die Wärmepumpe als Heizung?

Wenn man die Kosten von Heizsystemen realistisch vergleichen will, muss man das Heizsystem in seiner Gesamtheit betrachten. Sprich: nicht nur die Betriebskosten sind wichtig, sondern auch die Anschaffungskosten, Installationskosten und Wartungskosten. Und hier greift ein weiterer Vorteil der Infrarotheizung: der Preis!

Während man für die Umrüstung auf eine Wärmepumpenheizung gerne mal bis zu 30.000 Euro zahlt, können Sie eine ganze Wohnung oder ein Haus mit 100 qm bereits für um die 5.000 Euro auf Infrarotheizungen umrüsten. Das ergibt eine Differenz von 25.000 Euro. Von dem Geld könnten Sie sich eine PV-Anlage für ihr Dach nebst Stromspeicher kaufen, und erzeugen sich einen Teil des nötigen Stroms selber, was wiederum Ihre Verbrauchskosten senkt. Und Wartungskosten fallen für die Infrarotheizung keine an!

Ab wann lohnt sich eine Wärmepumpenheizung also?

Die einfache wie erschreckende Antwort: gar nicht! Das behaupten nicht wir, sondern jemand, der sich jahrelang damit beschäftigt hat: Prof. Dipl.-Ing. Timo Leukefeld, der u.a. energieautarke Häuser entwickelt. Sein Fazit: wenn man alle Kosten für Infrarotheizungen und Wärmepumpenheizungen von der Anschaffung über die Betriebskosten bis hin zu Wartungskosten auf den vollen Lebenszyklus der Heizsysteme vergleicht, amortisiert sich die Wärmepumpenheizung nicht. Quelle: Wärmepumpe versus Infrarot - was wird das Heizsystem der Zukunft.

Bleibt die Frage: warum will die Regierung dann unbedingt die Wärmepumpenheizung?

Sie ahnen es vielleicht schon: weil die Industrie ihr das diktiert. Eine Wärmepumpenheizung ist ein komplexes System, dass viel in der Anschaffung kostet, regelmäßig gewartet werden muss, und somit über viele Jahre die Taschen der Heizungsbauer füllt. Eine Infrarotheizung hingegen ist günstig in der Anschaffung und völlig wartungsfrei. Und wenn ich mir über die PV Anlage auch noch einen Teil des nötigen Stroms selbst erzeuge, verdienen immer weniger Unternehmen an meiner Heizung. Und das ist halt nicht gewollt.


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Hier ein paar Beispiele unserer Infrarotheizungen:

Eine Übersicht aller Heizungen finden Sie hier:

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